Nach längerer Abstinenz ist nun doch wieder ein neuer Computer in meine Sammlung gekommen: ein wundervoll erhaltener Schneider PC 1512 DD.
Ursprünglich wurde dieser als Amstrad 1512 in 1986 vorgestellt, bevor er anschließend, wie bei Amstrad typisch, in Deutschland von der Firma Schneider verkauft wurde. Das ist mittlerweile schon satte 35 Jahre her!

Nach meiner persönlichen Meinung gehören die Schneider/Amstrad PCs zu den schönsten Clones des IBM, in meinen Augen sogar wesentlich besser gelungen, als der Orginal-XT.
Angeboten wurde der 1512 in zwei verschiedenen Versionen, die sich auch noch weiter durch die Ausstattung unterschieden. Der SD besaß einen einzigen Laufwerk, der DD (wie mein vorliegender) zwei. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, eine 20 MB Festplatte einzubauen, sowie wahlweise einen Farb- oder einen Schwarz-Weiß Monitor zu bekommen.
Angetrieben wird die Maschine durch einen Intel 8086 Prozessor mit 8 MHz Taktung. Dieser konnte durch einen NEC V30 ersetzt werden, sowie mit einem 8087 FPU Co-Prozessor erweitert werden. Da jedoch der Bus nur 8 MHz schaffte, wurde der an sich schnellere V30 entsprechend mit maximal 8 MHz angesprochen.

RAM Ausbau mit nur 512 KB RAM war für damalige Zeit schon etwas knapp.
Wie bei den Schneider PCs typisch, hatte der Computer keinen separaten Stromanschluss, sondern wurde mit Power vom Monitor aus versorgt. Das reduzierte zwar Kabel und Lautstärke, macht es aber notwendig, für den Betrieb einen Orginal-Monitor zu besitzen.
Mein neues Maschinchen ist ein 1512 DD mit zwei Diskettenlaufwerken, allerdings ohne Festplatte, und nur mit einem Schwarz-Weiß Monitor ausgestattet. Dafür ist er in einem hervorragenden Zustand, technisch wie optisch. Da Amstrad im Gegensatz zu vielen anderen XT Klonen nicht auf die internen Akkus setzte, die gern mal auslaufen und so manches Motherboard bereits komplett ruiniert haben, fällt eine gewichtige Baustelle weg. Ja, der Amstrad setzt auf gewöhnliche AA Batterien, eine einfachere und auf Dauer für den Sammler wesentlich bessere Lösung.

Ein besonderes Leckerchen dieser Rechner ist die Tatsache, dass sie nicht nur mit allgegenwärtigen MS DOS ausgestattet waren, sondern der Käufer auch DOS Plus (basiererend auf CP/M) sowie die grafische Benutzeroberfläche GEM auf Disketten erhielt. Auf schönen, bunten Disketten, von den jede eine andere Farbe aufweist. Oh, die 80er waren schon sehr, sehr farbverliebt!

Selbst die gelieferte Tastatur und Maus sind im einwandfreien Zustand, ebenso wie das fast 800 Seiten dicke Handbuch. Schon alleine das Stöbern in den alten Texten ist ein Vergnügen, da war noch keine automatische Übersetzungseinheit aus dem Chinesischen im Spiel…
