Meine kleine Sammlung an Retrocomputern hat wieder einen wunderbaren Zugang bekommen: einen Kaypro II, der gemeinhin (gemeinsam mit Osborne) als der erste Laptop gilt.
Tragbar aber nur für einen Bodybuilder, die Maschine wiegt gut 10 kg. Kein Wunder, bei dem Gehäuse aus Stahl.

Ein paar technischen Daten?
Als CPU mein heißgeliebter Z80, einer der besten jemals entwickelten Prozessoren, diesmal getaktet mit 2,5 MHz. Satte 64 KB (Ja, KILObyte, nicht Gigabyte!) RAM, ein 9 Zoll Monitor eingebaut mit 24×80 Zeichen. Zwei 5 1/4 Zoll Laufwerke. Und natürlich CP/M fähig.
Etwas schade, dass das Maschinchen ohne Software geliefert wurde. Es gibt zwar etliche Images im Netz, aber dafür braucht man einen DOS PC mit einem 5 1/4 Zoll Diskettenlaufwerk. So einen habe ich nicht 🙁
Der Verkäufer, der dieses Gerät sogar persönlich mitgebracht hatte, erzählte mir etwas von seiner Geschichte. Der Kaypro wurde tatsächlich in Deutschland gekauft. Ich dachte bisher, die Maschine wurde nur in den USA vertrieben. Er schrieb darauf seine Diplomarbeit.
Optisch ist die Maschine noch richtig gut im Schuss. Etwas Saubermachen hier und da, fertig.

Beim Einschalten beim Verkäufer rauchte die Maschine kurz, lief aber. Deutet stark auf einen Entstörkondensator im Netzteil. Prinzipiell kann der Rechner sogar mit dem Defekt weiter laufen, aber das ist natürlich für einen Sammler wie mich nicht akzeptabel. Mal sehen, wann ich eine freie Minute finde, um das Teil zu reparieren. Ausnahmsweise handelt es sich um eine an sich sehr einfache Reparatur, vorausgesetzt, man kommt da irgendwie dran. So mancher der alten Rechner ist stabiler verschraubt, wie Fort Knox. Ikea, da könntet Ihr mal was lernen von!